Jugend gestaltet – wir paxens an!
Wir – das ist eine Gruppe von jungen Erwachsen im Alter von 21 – 25 Jahren und wir haben uns vorgenommen, 2023 ein Kultur-, Kunst- und gesellschaftspolitisches Projekt zu veranstalten. Wir wollen Jugendarbeit offen gestalten und „nach Corona“ Jugendliche einladen, sich zu treffen und ins Gespräch zu kommen.
Wir planen ein Dreiklang-Projekt, das von einer Festivalveranstaltung über eine Kunst-Vernissage bis hin zu einem theaterpädagogischen Projekt reicht. Die Projekte bauen aufeinander auf und bilden gemeinsam den erwähnten „Dreiklang“, der aktuelle Fragen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bezug zu ihrem jeweiligen Umfeld klar und deutlich zu Sprache bringt. So wollen wir sie befähigen, selbstbestimmt und selbstwirksam am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Dabei ist uns wichtig, dass den jungen Menschen verschiedene Teilhabe- und Mitgestaltungsmöglichkeiten nahegebracht werden. Das Spektrum reicht dabei über den „informellen“ Austausch im Rahmen eines Festivals hin zu dem Ausdrücken eigener Meinungen und Ansichten mittels verschiedener Formen der darstellenden Kunst (gestalterisch durch Malerei und Plastik und mittels theaterpädagogischer Formate).
Jugend gestaltet Kultur – PAX laut an
Unser Festival-Tag am 24.06.2023 ist das KICKOFF, mit regionalen und national bekannten Bands, mit Open-Air-Bühne und professioneller Ton- und Lichttechnik – und trotzdem kostenlos für alle. Durch ein breites Angebot an Bands, das Angebot an regionalen und hochwertigen Speisen und das Schaffen von „Redeinseln“ wollen wir initiieren, dass Jugendliche und junge Erwachsene auch mit Menschen außerhalb ihrer eigenen Peergroup ins Gespräch kommen, ihre eigenen Meinungen artikulieren und hinterfragen und gegebenenfalls revidieren lernen. Festivals und Konzerte sind im Vergleich zum Einkommen vieler Jugendlicher sehr kostenintensiv. Somit können sich immer weniger junge Menschen, vor allem die, welche durch Ausbildung und Studium über geringere finanzielle Mittel verfügen, Konzerte und Festivalbesuche leisten. Dies führt teilweise zu individueller Vereinsamung, zum Rückzug in immer enger werdende „Bubbles“ oder in soziale Netzwerke und somit schlimmstenfalls zu immer weniger Beteiligung am öffentlichen Leben. Wir als Jugend wollen uns zeigen und nach außen sichtbar sein. In einem Stadtteil, in dem wenig Jugend zu sehen ist und es nur wenige Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene gibt. Das Festival soll die niederschwellige Möglichkeit bieten, gehört und gesehen zu werden und miteinander ins Gespräch zu kommen. Durch vergangene Veranstaltungen konnten wir die Erfahrung sammeln, dass interessante Angebote für Jugendliche großen Zulauf finden. Wir freuen uns auf ca. 500 Menschen, die wir mit unserem Festival erreichen und diese auch für die Folgeveranstaltungen begeistern wollen. Während der Corona-Pandemie konnten viele kleinere und regionale Bands und Künstler nicht auftreten. Dies wollen wir aufgreifen und zu unserem Festival regionale Bands einladen, um ihnen endlich wieder eine Bühne zu geben. Darüber hinaus setzen wir auf regionale Caterer mit einem nachhaltigen Angebot. Als Hauptact werden wir die Berliner Transvestit-DJane „Anna Klatsche“ einladen und so ein Zeichen für Vielfalt und Offenheit setzen.
Jugend gestaltet Kunst – PAX bunt an
Das oben beschriebene Projekt wird mit einer Veranstaltung am 31. Oktober weitergeführt. Jedes Jahr wird der Reformationstag gefeiert. Wir möchten als Jugend darüber ins Gespräch kommen, was heutzutage für junge Menschen reformbedürftig ist und wie Reformansätze umgesetzt werden können. Wir stellen uns Fragen zur aktuellen Situation (von coronabedingten Folgen, die besonders auf jungen Menschen lasten bis hin zur Senkung des Wahlalters bei der Europawahl). Über diese Fragen wollen wir an frei wählbaren Thementischen mit etwa 50 jungen Menschen in den Austausch treten. Für die Gestaltung dieser Thementische stehen zum einen, engagierte Ehrenamtliche zur Verfügung, zum anderen werden sie in Kooperation mit dem Stadtjugendring und dem Ev. – Luth. Stadtjugendpfarramt geplant. Die Ergebnisse dieser Austauschrunden (und vor allem die damit verbundenen Gefühle) werden dann in einem zweiten Schritt auf verschiedenste Weisen kreativ und künstlerisch dargestellt. Das kann in Form von Poetry-Slam, Malerei oder einem anderen Kunstprojekt geschehen. Alle entstandenen Werke werden am Ende der Veranstaltung in einer Vernissage dar- und ausgestellt, zu der wir mit 200 Besuchern rechnen. Der Abend mündet in einer Vernissage-Party, zu der auch lokale politische Akteur*innen eingeladen werden.
Jugend gestaltet Bühne – PAX neu an
Zu Weihnachten möchten wir diese Themen – und die Ergebnisse der Veranstaltung am Reformationstag aufgreifen und in ein Theaterstück verpacken, wofür wir bei der Uraufführung etwa 300 Besucher begrüßen wollen. Traditionell spielt am Heiligabend jede Kirchgemeinde ein Krippenspiel und erzählt die Weihnachtsgeschichte. Davon ausgehend wollen wir in einer Gruppe von etwa 20 – 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Theaterstück schreiben, proben und spielen, bei dem verschiedene Themen der vorangegangenen Projekte aufgegriffen und eingebunden werden. Die „klassische Weihnachtsgeschichte“ bietet dabei viele Anknüpfungspunkte von „prekären Familienverhältnissen“ über Flucht und Migration bis hin zum Zusammentreffen verschiedener Milieus. Unser Theaterprojekt wird diese Themen bearbeiten, sie im Hinblick auf unsere aktuelle Situation reflektieren. So wird ein aktuelles, gesellschaftskritisches und revolutionäres Theaterstück erarbeiten und aufgeführt, was ein Gegenüber zu traditionellen Krippenspielen darstellt. So soll beispielsweise das Thema Familie nicht nur in die heutige Zeit übertragen werden, sondern wir wollen auch auf moderne Formen von Familie oder Beziehungen eingehen. Für dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Theater der Jungen Welt Leipzig geplant.
Gefördert durch Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit