Projektstelle
Wir freuen uns, dass wir als erste Aktion eine Projektstelle realisieren konnten, um damit die Evangelische Jugend Leipzig personell zu unterstützen.
Lesen Sie hier den Bericht aus den Jahren 2020 und 2021
Wer trägt die Krone? – Rückblick auf das Jahr 2020 (Teil 1)
von Georg Matusche
Wer trägt die Krone? Mit dieser Frage leitete unsere Jugendpfarrerin Grit Markert die Zeit des ersten Lock-Downs ein und sie lässt sich gut auf unsere Arbeit in der Jugendkirche beziehen. Wer trägt die Krone? Das Virus, und all die Maßnahmen die es nach sich zog oder doch Gott, der uns mit seiner Liebe und Zuversicht begleitet?
Statt unseres regulären PAX LIFE Gottesdienstes feierten wir damals den ersten PAX LIFELIVE als reinen Streaming-Gottesdienst. Es war die erste von sehr vielen Veränderungen. Passionsspiel, Caféeröffnung, Festival, Taizé-Wochenende, Rüstzeiten, Spieleabende … die Liste der abgesagten Veranstaltungen war bei uns wie an vielen Orten sehr lang. Und gleichzeitig war dieser Gottesdienst die erste von vielen kreativen Lösungen, die diese Zeit bringen sollte und von der ich an dieser Stelle berichten möchte.
Vor Ort in der PAX
Mit Blick auf die Veranstaltungen vor Ort war es auch die spezifische Ausrichtung der PAX, die vielfach nur die Möglichkeit der Absage offen ließ. Viele unserer Formate sind eher auf große Gruppen angelegt, beziehen Jugendliche stark mit ein und richten sich auch an junge Menschen ohne Religionszugehörigkeit. Ein ehrlicher Bericht wird nicht umhinkommen, mit dieser Blue Note zu beginnen, dass vieles geplant, dann umgeplant und dann doch verworfen wurde.
Einige glückliche Ausnahmen gab es aber doch: Nach den Streaming-Gottesdiensten oder auch dem Konzert zum 4. Geburtstag der Jugendkirche saßen wir immerhin als Team zusammen und konnten unseren neuen Backofen mit selbstgemachter Pizza einweihen. Bei unserem Halbjahresabschluss haben wir dann mit den geladenen Gästen den Sommer eingeläuteten. Wir erprobten das neue Format einer Tagesrüstzeit in der PAX. Das Format kam gut an und hat das Potenzial, in Zukunft fortgesetzt zu werden.
(PAX)2 digitale Kirche
Zu den großen Überraschungen gehörten unsere Streaming-Gottesdienste. Tatsächlich hat sich da etwas entwickelt, was nicht einfach nur eine Notlösung ist, sondern für uns alle eine bereichernde Erfahrung war, die unsere Jugendkirche auch in Zukunft prägen wird:
Zum einen ist so ein Streaming Gottesdienst, besonders für das Team vor Ort. Den Menschen vor der Kamera: Pfarrerin, Moderatoren, Band stehen ziemlich viele Menschen hinter der Kamera gegenüber: Bildregie, Lichttechnik, Ton, Kamera(s), Einblendungen, Betreuung des Chatstl1981wr#17
usw. In einem großen Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen haben wir jeden Monat einen Gottesdienst ins Netz gestellt. Und anders als bei analogen Gottesdiensten sind alle während der 30 Minuten Streaming-Zeit gemeinsam gefordert. Schon vor dem Stream ist die Anspannung greifbar und im Anschluss freut man sich gemeinsam, wenn alles gut geklappt hat. Die Ehrenamtlichen sind dabei noch stärker in Entscheidungsprozesse mit einbezogen. Der Gottesdienst wird von der „one men Show“ zum Gemeinschaftswerk.
Gleichzeitig dürfen wir erleben, dass wir online ähnlich viele Menschen erreichen wie analog. Viele berichteten uns davon, wie wichtig ihnen die Gottesdienste sind, wie sie darin Zuspruch und Ermutigung erfahren. Besonders auffällig war, dass die Gottesdienste auch junge Menschen erreichten, die eigentlich nicht mehr regelmäßig in der PAX sind. Jugendarbeit ist immer von großer Mobilität geprägt und online Gottesdienste machen es möglich, junge Menschen über die Stadtgrenzen hinaus zu begleiten. Dies ist ein wichtiges Hoffnungszeichen, da wir die Beobachtung gemacht haben, dass es nach der Jugendkirche nicht immer leicht fällt, Anschluss an traditionelle Kirchgemeinden zu finden.
Schließlich mündeten unsere Erfahrungen in einen Antrag, den wir beim EKD Digitalisierungsfond gestellt haben. In unserem Projekt „(PAX)2“ wollen wir digitalen und analogen Gemeindeaufbau und deren wechselseitiges Potenzial erproben. Damit kann sich die Jugendkirche langfristig zu einem Ort der digitalen Verkündigung entwickeln.
Die Frage nach der Krone, so scheint mir, muss daher wohl differenziert beantwortet werden. Ja, Corona hat geradezu alles in diesem Jahr mitbestimmt. Gleichzeitig konnten wir erleben, dass Gott uns trägt und bewahrt, dass wir mit ihm ganz neue Wege beschreiten konnten, für die wir zutiefst dankbar sind.
Ein Hauch Vorfreude – Rückblick auf das Jahr 2020 (Teil 2) von Georg Matusche
Wenn ich auf die vergangenen Monate in der PAX Jugendkirche zurückschaue, dann fallen mir viele kleine und große Begegnungen ein. Mitten in einer Zeit, wo Begegnungen selten sind und vieles eingeschränkt ist, hinterlässt dies ein leises Gefühl von Vorfreude.
Ora et Labora
Am Ende der Sommerferien starteten wir mit der Ora et Labora Woche. Jeden Morgen habe ich eine online Andacht veröffentlicht, mit einer kleinen geistlichen Aufgabe für den Tag. Die Woche über haben wir in einem kleinen Team am Café der Jugendkirche weitergebaut. Der Schwerpunkt lag auf den gestalterischen Elementen. So wurde alles neu lackiert, bessere Holzplatten für die Theke und eine Schwingtür eingebaut.
Einige finale Arbeiten fehlen zwar noch, doch inzwischen ist das Café der Jugendkirche fast fertig gebaut. Dazu beigetragen hat auch, dass wir zum Jahresende noch weitere Anschaffungen aus Drittmitteln tätigen konnten. Inzwischen verfügen wir über einen Backofen, Kühltisch, Spüle, Getränkekühlschrank, Gefrierschrank, sowie eine Reihe kleinerer Gegenstände. Unsere Küche ist fast vollständig ausgestattet, um mit größeren Gruppen kochen und gemeinsam essen zu können. Ein Hauch Vorfreude.
Spieleabend
Am Ende der Ora et Labora Woche starteten wir wieder mit den Spieleabenden und mussten erstmal ernüchtert feststellen: Niemand kam. Aus der Krise erwuchs der Elan besser zu werben, mit regelmäßigen Spielpräsentationen über Instagram, Kontaktaufnahme mit den JGs aus Leipzig, Postkartenverteilung über professionelle Anbieter. Das Ergebnis war sehr positiv und die Spieleabende im September und Oktober gut besucht. Ein besonderes Highlight war die Unterstützung des Begegnungsfestes der Initiative „Weltoffenes Gohlis“. Bei der wir nicht nur einige Partien Riesen-Jenga gespielt haben, sondern auch für den Spieleabend und die PAX werben konnten. Auch wenn aktuell nicht gespielt werden kann in der PAX glaube ich, dass der Spieleabend sich im kommenden Jahr fest etablieren wird. Ein Hauch Vorfreude.
Kooperation mit der theologischen Fakultät
Im laufenden Wintersemester bieten wir für Theologie-Studierende eine begleitende Übung zur Vorlesung von Prof. Alexander Deeg unter dem Titel „Liturgie 2020“ an. Die Vorlesung betrachtet vergleichend digitale und analoge Gottesdienste. Die Übung soll an einem „liturgischen Tag“ einen Erprobungsraum schaffen für Studierende, wie liturgisches Handeln im hybriden Raum funktionieren kann, also sowohl digital als auch analog. Anschließend soll ein gemeinsamer Gottesdienst gestaltet werden. Aufgrund des aktuellen Lockdowns wurde der Praxis-Teil jetzt in den April verschoben: ein Hauch Vorfreude.
Advent im Lockdown
Unter dem Motto „Augenaufschlag“ eröffneten wir mit unserem online Gottesdienst die Advents- und Weihnachtszeit in der Jugendkirche. Unser Superintendent Sebastian Feydt hielt die Predigt und viele waren berührt durch den Gottesdienst. Am darauf folgenden 1. Dezember durften wir den Adventskalender der LVZ eröffnen. Der knapp 4-minütige Clip war unser erster mit einer vierstelligen Aufrufs-Zahl im Internet. Parallel zu den digitalen Angeboten haben wir jeden Tag im Advent die Jugendkirche für zwei Stunden am Nachmittag geöffnet. Zwischen 2 und 15 Besucher*innen konnten so täglich kurz innehalten. Auch hier erfuhren wir viel Wertschätzung und Dankbarkeit. Eine Ehrenamtliche sagte mir: „Es ist echt eine sehr stressige Zeit gerade und diese kurze Zeit hier in der Kirche war das erste Mal, dass ich in eine Adventsstimmung kommen konnte“ Ein Hauch Vorfreude.
Projektbericht Café in der PAX Herbst 2019-2022
von Georg Matusche
Ich schreibe diesen kurzen Projektbericht um einige der wichtigen Erfahrungen aus dem Café-Projekt zu konservieren und besten Falls für andere Projekte oder die Arbeit in der PAX festzuhalten. Das ich damit auch dokumentiere, was ich faktisch getan habe ist eher ein Nebeneffekt.
Dabei möchte ich die Erfahrungen in Form von 11 Tops und Flops des Projekts zuspitzen. Das bedeutet zwar, dass manche Dinge etwas überzeichnet werden, dafür das ganze aber leichter und hoffentlich unterhaltsamer zu lesen ist, als ein klassischer Bericht.
Vielen dank an den Missiofonds und Andere Zeiten e.V. dafür dieses Projekt möglich gemacht zu haben. Es war eine große Bereicherung für mich und konnte viel dazu beitragen die PAX-Jugendkirche weiter zu entwickeln.
Herzliche Grüße und Gottes Segen wünscht,
Georg Matusche
- TOP: Veranstaltungen im Café der PAX
Mit dem „Spieleabend“ und „Pizza PAX & Politics“ haben sich zwei Formate in der PAX etabliert, bei denen das Café den zentralen Bezugspunkt im Raum darstellt. Es entsteht eine Wohnzimmer- oder Bar-Atmosphäre die zum Verweilen, Diskutieren und Spielen einlädt. Dabei schafft das Café für die Verantwortlichen ideale Bedingungen um einerseits präsent zu sein und andererseits sich zurück zu nehmen. Über die Theke, werden nicht nur Getränke weitergegeben, sondern Nähe und Distanz gekonnt ausbalanciert. Durch Corona sind hier weniger Dinge möglich gewesen als gehofft, doch für die Zukunft sehe ich hier ein großes Potential für weitere und ähnliche Formate.
- FLOP: Café als Gastro
Mit Beginn des Projektes stand auch die Hoffnung oder Erwartung im Raum, dass das Café tatsächlich als Café genutzt wird. Exemplarisch für diesen Wunsch wurde überlegt das Café mit einer entsprechend teuren Siebträger Maschine, Gütezeichen jedes echten Cafés, auszustatten.
Letzten Endes wurde weder die Siebträger Maschine gekauft, noch versucht einen gastronomischen Café-Betrieb zu etablieren, wofür eine Reihe von Argumenten sprechen: Der Standtort ist nur bedingt für Cafés geeignet.Es gibt wenig Passanten, Geschäfte oder Büros im Umfeld. Außerdem besteht zwischen dem Anspruch als Kirche offen für alle Menschen zu sein und der kommerziellen bzw. gastronomischen Logik ein Spannungsverhältnis. Dieses lässt sich nicht befriedigen auflösen. Hinzu kommt, dass die notwendigen Öffnungszeiten zu viel Arbeitszeit binden würden und unklar bleibt, was der konkrete Mehrwert eines Café Betriebes in der Kirche ist.
- TOP: Der Raum
Viele Menschen, die das erste Mal die PAX betreten, sind spontan begeistert. Aussprüche wie „ist das schön hier“ oder „wow ich wusste garnicht das es so etwas tolles überhaupt gibt“ bekommen wir als Team oft zu hören. Der Raum der PAX wird dabei als Symbol wahrgenommen, dafür dass Kirche in der Lage ist sich zu transformieren und innovativ zu sein. Grundlegend dafür sind der große, helle Kirchraum, der freie Boden ohne Bänke, die farbige Beleuchtung der Säulen und die liebevolle Gestaltung von Infopoint und Taizé Ecke. All dies fügt sich bruchlos in das Bild eines schöne Kirchraums ein. Das Café erweitert diese Wahrnehmung. Es wird als cool und überraschend empfunden. Auch Menschen, die eine Kirche nicht für Gebet oder Gottesdienst nutzen möchten finden damit einen Anknüpfungspunkt und Grund zum verweilen in der Kirche.
- Flopp: Das Café als offener Treff
Ähnlich wie die Idee das Café gastronomisch zu nutzen gab es auch die Idee die PAX mit dem Café als offenen Kinder und Jugendtreff zu nutzen. Dies wurde in verschiedener Weise auch tatsächlich probiert, jedoch mit dem Ergebnis, dass es nicht wirklich angenommen wird.
Dabei haben sich drei wesentliche Beobachtungen gezeigt: A) In diesem Teil der Stadt scheint es schlicht keinen großen Bedarf nach offenen sozialangeboten zu geben. B) Wie mir die Kollegen aus anderen OTs bzw. der SOjA erklärt haben, hat sich die Struktur dieser Angebote über die letzten 10 Jahre deutlich zu älteren Kindern (9-13 Jahren) entwickelt. Diese sind aber nicht das Zielpublikum der Jugendkirche. Die PAX als offener Treff würde mutmaßlich nur funktionieren, wenn die Kirche grundsätzlich als Kinderkirche gedacht wird, dies ist jedoch ein gänzlich anderes Konzept. C) Offene Treffs lassen sich nicht als spontanes Angebot (eine Woche in den Ferien) oder sehr begrenztes Angebot (2 Stunden die Woche) etablieren sondern leben von kontinuierlichen und langen Öffnungszeiten. Letztlich wären 1-2 Hauptamtlichen Stellen ausschließlich für diese Idee notwendig.
- TOP: Das Café als Ort der Partizipation
Das ganze Café Projekt wäre ohne die vielfältige Partizipation von Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen. Dies umfasst die Planung des Cafés, den Bau, das Kochen und den Verkaufen von Speisen, sowie das Begrüßen und Begleiten von Gästen. Als besonders gelungen stellen sich dabei die sehr unterschiedlichen Möglichkeiten zur Mithilfe dar. Von dauerhafter Projektleitung, über große Einzelaktionen (eine komplette Woche Bauphase) bis hin zum spontanen schneiden von Gemüse für wenige Minuten. Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten ist es so möglich auf die verschiedenen Lebenssituationen einzugehen. Dadurch das die Küche nun Teil des Kirchraumes ist, werden ehrenamtliche Helfer auch leichter sichtbar und bekommen so mehr Wertschätzung.
- TOP: Die Gottesdienste PAX life und PAX life live
Die Gottesdienste waren im ersten halben Jahr des Projekts vor allem in Präsenz als PAX life und seit dem als Streaming Format. Letzteres haben wir auch nach dem Abflauen der Corona Pandemie aufgrund seines Erfolges fortgesetzt. Eine Ausgestaltung neuer analoger Gottesdienst Formate steht noch aus.
Eine Besonderheit der Jugendkirche ist, dass die Gottesdienste in erster Linie ein Gemeinschaftsprojekt sind. In einem großen Team von 15 bis 30 Personen werden die Gottesdienste ausgestaltet. Dem Café und seinem Team kommt damit die besondere Aufgabe zu für Atmosphäre zu sorgen und die anderen bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Dabei drückt eine leckere und gesunde Ernährung die angemessene Wertschätzung für die bis zu 30 Arbeitsstunden aus die einige Ehrenamtliche investieren. Für künftige Präsenz-Veranstaltungen kann das Café entweder als Ort der Begegnung nach dem Gottesdienst genutzt werden oder auch durch die Lichtinszenierung ganz aus der Aufmerksamkeit zurücktreten, wie etwa bei einigen Taizé Abenden.
- Fokus SOjA und junge Erwachsene
Die PAX und das Café haben eine besonderen Fokus auf junge Erwachsene. Dies ist innerhalb der kirchlichen Strukturen eher ungewöhnlich. Kinder, junge Familien, ältere Menschen sind häufiger im Zentrum der Aufmerksamkeit. Damit wird jedoch eine große Lücke gelassen in einer auf Lebenslagen hin orientieren kirchlichen Angebotsstruktur. Diese wird nun versucht durch die PAX ein Stückweit aufzufüllen, indem wir genau diese Lebenslage gezielt in den Blick nehmen.
Außerdem ist das Projekt darauf angelegt über das klassische bildungsbürerliche Milieu hinaus zu schauen. Wir sind in diesem Bereich erste Schritte gegangen, etwa mit dem Versuch Jugendhilfe WGs mit im Spieleabend zu integrieren. Vor dem Hintergrund der Corona Pandemie war allerdings weniger möglich in diesem Bereich, als wir uns gewünscht hätten. Ich hoffe, dass diese Bemühungen über das Projekt hinaus umgesetzt werden können.
- FLOP: Print Werbung und Einzelevents.
Mit der PAX und besonders dem Café wollten wir gezielt über die klassischen Zielgruppen hinausgreifen. Dabei hat sich durchgehend gezeigt, dass wir mit klassischer Print Werbung kaum Menschen für uns gewinnen können. Stattdessen kommen Menschen zu Veranstaltungen über persönliche Einladungen und Kontakte, manchmal auch über Sozial Media, im besonderen Telegramm Gruppen etc. Jüngere Teens (14-16 Jahre) kamen in der Regel nur vermittelt durch Erwachsene (Hauptamtliche, Eltern).
Dies machte sich besonders dort bemerkbar wo wir neue Formate einmalig ausprobiert haben. Dieser Veranstaltungen blieben meist hinter den Erwartungen zurück. Perspektivisch sollte daher bei der Entwicklung neuer Formate eher auf Beständigkeit gesetzt werden, sowie auf möglichst große Beteiligung von Ehrenamtlichen, da so weitere Gäste gewonnen werden können.
- TOP: Feier der Lebenswende
Ein Eigenständiges Projekt, dass sich während der Café Projekt Zeit in der PAX entwickelt hat ist die Feier der Lebenswende. Als Übergangsritual soll es Jugendliche die weder kirchlich gebunden sind und daher Konfirmation machen, noch Jugendweihe machen möchten vom Kind ins Erwachsenenalter begleiten. An 5 Nachmittagen werden grundlegende Fragen besprochen wie „Wer braucht mich?“ oder „Wovon träume ich?“. Am Ende steht die gemeinsame Feier mit Eltern und Familien.
Die Ressonanz der Familien und Jugendlichen war überwältigend. Viele waren sehr dankbar für unsere Begleitung. Die Hoffnung ist, dass die über die Lebenswende Feiern geschlossenen Kontakte und die offenen angeboten im Café oder auch die Freizeiten des Jugendpfarramts sich auch längere Beziehungen entwickeln.
- TOP/FLOP: Projektstrukturen der Landeskirche
Für mich persönlich war es eine sehr gute Gelegenheit die PAX kennen zu lernen und das Café Projekt zu leiten. Aufgrund meiner Lebenslage als Doktorand der Theologie war auch der begrenzte Projektzeitraum eine Art Win-Win Situation und es konnten wichtige Prozesse in der PAX angestoßen werden. Dafür bin ich persönlich, genauso wie auch das Team der PAX sehr dankbar.
Gleichzeitig bleibt die Frage bestehen, ob die landeskirchlichen Strukturen für solche innovativen Projekte optimal sind. Super wäre es etwa im gastronomischen Bereich auf Menschen zurück greifen zu können, welche Ausbildungs- und Berufserfahrung in diesem Bereich mitbringen. Solche Beschäftigungen, die quer zur kirchlichen Trias aus Pfarreramt, Kantorei und Gemeindepädagogik liegen, kennt die Landeskirche aktuell noch nicht. Aus der Logik eines Projektes, wie des PAX-Cafés werden damit wichtige Potentiale verschenkt und es wäre wünschenswert hier eine größere Flexibilität zu schaffen.
- TOP: Vermietung und Kooperation
Das Café wertet die PAX-Jugendkirche als Veranstaltungsort deutlich auf. Etwa für Konzerte, aber auch Ausstellungen, Hochzeiten, Tagungen usw. wird der Raum noch vielseitiger und umfassender nutzbar. Die Nachfrage nach potentiellen Kooperationen oder Vermietungen ist sehr groß. Würde die Kirche über das notwendige Verwaltungs-/Management Personal verfügen wäre es möglich die Kirche ganzjährig, an den meisten Wochentagen in Benutzung zu haben. Dies ist einerseits eine gute Chance die eigenen Projekte in der Kirche bekannt zu machen und andererseits kann es einen Beitrag zur nachhaltigen Finanzierung der Aufgaben in der Jugendkirche leisten.